Warum Du kein Industrie-Brot essen solltest
Kennst Du das Gefühl? Nach einem leckeren Brötchen zum Frühstück fühlst Du Dich aufgebläht und denkst inzwischen vielleicht sogar, Du könntest Gluten nicht vertragen. Vielleicht bist Du aufgrund dieses Blähgefühls dazu übergegangen glutenhaltige Lebensmittel zu meiden. Was wäre, wenn gar nicht das Gluten an sich der Grund für dieses Unwohlsein ist, sondern das industriell gefertigte Brot, das in vielen Supermärkten und Bäckereien angeboten wird?
Deshalb möchte ich heute einmal darauf eingehen, warum Brote aus der Massenproduktion den Bauch oft rebellieren lassen und wie einfach es ist, zuhause ein gesünderes und bekömmlicheres Brot zu backen.
Was macht industriell gefertigtes Brot unverträglich?
Die Herstellung von Brot in der Industrie hat meist wenig mit traditionellem Brotbacken zu tun. Warum? Weil Hefe Zeit zum Reifen braucht! Guter Teig sollte mehrere Stunden ruhen, damit sich die Hefe entfalten kann und wertvolle Nährstoffe entstehen. In der industriellen Produktion wird dieser Prozess durch chemische Zusatzstoffe und intensive Knetmaschinen stark verkürzt. Das Brot bekommt zwar Volumen und Struktur, aber nicht die Zeit, die es wirklich braucht.
Das hier sind drei größten Probleme, die beim industriellen Brotbacken entstehen:
- Kurze Gehzeit: Schnellprozesse machen das Brot schwer verdaulich.
- Zusatzstoffe: Um den Geschmack zu verbessern und das Brot haltbarer zu machen, werden oft Konservierungsstoffe, künstliche Aromen und andere Zusätze verwendet.
- Qualität der Zutaten: Meist kommen billige Rohstoffe zum Einsatz, die keine optimalen Nährstoffe liefern.
Das Ergebnis? Ein Brot, das zwar nach Brot aussieht, aber nicht die natürlichen Vorteile eines handwerklich gebackenen Brotes bietet und den Darm ordentlich durcheinanderbringen kann.
Back Dein eigenes Brot!
Selbstgebackenes Brot klingt vielleicht erst einmal nach viel Arbeit – ist es aber gar nicht! Alles, was Du dazu brauchst sind Mehl, Wasser, Salz und Hefe.
Mein Grundrezept für Brot ist folgendes:
- 1/4 Würfel frische Hefe
- 350ml lauwarmes Wasser
- 1 TL Salz
- 1/2 TL Koriander gemahlen
- 250g Bio Vollkorn-Weizenmehl
- 150g Bio Roggenmehl
- 1 kleine Tasse Haferflocken fein
Ich gebe 300ml Wasser in Zimmertemperatur in eine Schüssel. Darauf kommen 50 ml kochendes Wasser. In diesem perfekt temperierten Wasser löse ich dann die frische Hefe auf und rühre alles gut um. Dann kommt das Mehl, die Haferflocken und Gewürze hinzu. Nun lass ich den Teig von meiner Küchenmaschine 15 Minuten lang kneten. Diese lange Knetzeit ist wichtig! Danach decke ich den Teig mit einem Handtuch ab und lasse ihn mindestens zwei Stunden stehen. Dann weiche ich meinen Römertopf kurz in Wasser ein, lege ihn mit Backpapier aus und gebe meinen Brotteig hinein. Dann kommt der Deckel des Römertopfs darauf und ich schiebe ihn in den kalten Backofen. Erst jetzt schalte ich den Backofen ein. 45 Minuten bei 200 Grad. Danach nehme ich den Deckel ab und backe das Brot weitere 15 Minuten fertig.
Wenn Du Lust hast, kannst Du natürlich noch ein bisschen experimentieren und verfeinern. Ich gebe zum Beispiel noch zusätzlich einen Teelöffel Moringa-Pulver und ein paar geschrotete Leinsamen in meinen Teig. Moringa ist eine echte Nährstoffbombe, und die Leinsamen liefern zusätzlich Ballaststoffe und Omega-3-Fettsäuren. Und vor dem Backen gebe ich oft noch Sonnenblumenkerne, Kürbiskerne, Sesam oder Mohn auf das Brot. Und wenn Du ein bisschen Erfahrung beim Brotbacken gesammelt hast, kannst Du Dich auch mal an einem Sauerteig versuchen.
Eine tolle Inspiration und Motivation ist übrigens Jo Semola, der nicht nur ein Brotbackbuch geschrieben hat, sondern auf TikTok zahlreiche Videos zur Verfügung stellt, in denen er zeigt, wie leicht und lecker Brotbacken ist. Schaut unbedingt mal bei ihm vorbei!
Das Beste am eigenen Brotbacken? Du bestimmst, was reinkommt! Keine unnötigen Zusatzstoffe, kein billiges Mehl – nur gute Zutaten. Du wirst sehen, wie schnell Du Dich daran gewöhnst und wie viel besser Dein Körper darauf reagiert.
Der Römertopf-Trick
Wie gerade beschrieben backe ich mein Brot in einem Römertopf. Das kann ich jedem nur empfehlen! Der Topf sorgt dafür, dass das Brot besonders saftig und gleichmäßig durchgebacken wird. Die Kruste wird schön knusprig, während das Innere herrlich fluffig bleibt. Wenn Du einen Römertopf hast – nutze ihn unbedingt zum Brotbacken, es lohnt sich! Und solltest Du keinen haben, kannst Du Dein Brot natürlich auch in einer Kuchen-Kastenform backen.
Früchtebrot als leckere Alternative
Wenn Du es gerne etwas süßer magst, wie wäre es mit einem Früchtebrot? Früchtebrote sind super vielseitig und eine tolle Möglichkeit, ein bisschen Abwechslung in die Brotzeit zu bringen. Klar, Du kannst die Klassiker wie Rosinen oder getrocknete Aprikosen nehmen, aber wie wäre es mal mit etwas Exotischerem? Getrocknete Kaki oder Datteln bringen nicht nur neuen Geschmack, sondern auch wertvolle Nährstoffe. Und Du kannst Dich kreativ austoben – was immer Du gerade im Vorratsschrank findest, kann ins Früchtebrot!
Gönn Dir gutes Brot!
Hast Du Lust bekommen, mal ein Brot zu backen? Es ist wirklich nicht schwer, und Du wirst überrascht sein, wie viel besser es Dir schmeckt und bekommt. Ein selbstgebackenes Brot hat Charakter, Du weißt, was drin ist, und Du kannst es nach Deinen Vorlieben gestalten. Ob mit Moringa, Leinsamen, oder einem exotischen Früchtemix – Deinem Brot sind keine Grenzen gesetzt. Also, weg mit dem Industrie-Brot und her mit Deinem ganz persönlichen Meisterwerk!
Und wenn ich Dich für das Backen doch nicht begeistern konnte, dann hoffe ich, dass Du beim nächsten Brotkauf darauf achtest, ein besseres Brot zu kaufen. Leider backen auch nicht mehr alle Bäcker ihr Brot selbst und verkaufen oft vorbereitete Industrieprodukte. Doch wer sucht der findet! Auch wenn es vielleicht nicht so leicht ist einen guten Bäcker zu finden, Dein Darm wird es Dir danken, wenn Du diese Mühe auf Dich nimmst und für gutes Brot auf Deinem Teller sorgst.
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