Darmkeim EHEC – müssen wir uns Sorgen machen?
Mal wieder kommt eine Schreckensmeldung aus dem Bereich der lebensbedrohlichen Krankheiten auf uns zu, die vielen Menschen Angst einjagt. Das gefährliche Bakterium nennt sich Enterohämorrhagische Escherichia coli (EHEC) und ist ein Durchfall-Erreger, der schon die ersten Todesopfer in Deutschland gefordert hat.
Das große Problem: der Darmkeim EHEC ist gegen zahlreiche Antibiotika resistent und kann bei Einnahme des sonst so zuverlässigen Arzneistoffes sogar richtig gefährlich werden. Denn wenn die Ehec-Bakterien durch das Antibiotikum zerfallen, setzen sie dabei gefährliche Gifte frei. Diese Gifte greifen die Darmschleimhaut an und beschädigen massiv die Nieren. Das kann im schlimmsten Fall zu akuten Nierenversagen führen.
Aber was kann man tun, um sich zu schützen? Bisher geisterten ein paar vage Vermutungen durch die Presse, der Erreger käme von Salaten, Gurken und Tomaten aus Norddeutschland. Eine Vermutung, die keineswegs belegt war, die aber den Gemüsebauern in Deutschland schwer zusetzte. Heute Vormittag stellte sich heraus, dass Salatgurken aus Spanien die Quelle des Erregers sind. Auf Gurken zum Verzehr sollte man also zunächst verzichten.
NACHTRAG: Inzwischen hat sich herausgestellt, dass die auf spanischen Gurken entdeckten EHEC-Keime wohl doch nicht für die vielen Erkrankungen im Norden Deutschlands verantwortlich sind. Diese Feststellung kommt allerdings reichlich spät, denn die spanischen Bauern können ihr Gemüse kaum noch in Europa verkaufen. Die Verluste der Gemüsebauern werden auf rund 200 Millionen Euro pro Woche geschätzt.
Aber was kann man noch tun? Um eine Ansteckung mit dem gefährlichen EHEC-Durchfall-Erreger zu vermeiden, rät die Deutsche Gesellschaft für Innere Medizin (DGIM) die Hygiene im eigenen Haushalt zu erhöhen. Lebensmittel, vor allem Obst und Gemüse, sollten unbedingt sehr gründlich gewaschen werden, wenn möglich am besten gekocht oder gebraten werden, damit alle eventuell gefährlichen Keime zerstört werden. Lebensmittel müssen im Inneren zehn Minuten lang eine Temperatur von mindestens 70 Grad Celsius erreicht haben, um keimfrei zu sein. Eine saubere Küche ist natürlich Grundvoraussetzung.
Doch wie merke ich, dass ich mir den EHEC-Erreger eingefangen habe? Die Folgen eines EHEC-Infekts sind Übelkeit, Erbrechen, akute Bauchschmerzen, blutiger Durchfall und Fieber. Bei Blut im Stuhl sollten derzeit alle Alarmglocken läuten und man sollte unverzüglich einen Arzt aufsuchen. Denn auch wenn die schlimmste Form der Durchfall-Erkrankung eintritt, hat man immer noch gute Heilungschancen, zumindest dann, wenn der EHEC-Erreger schnell erkannt wird und man nicht zu spät in die Klinik kommt.
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