Zensur auf Facebook, Twitter & Co.
Wie wunderbar ist doch das Internet. Es ist ein riesiger Pool an Informationen und Ideen sowie ein reger Austausch von Menschen rund um den Globus. Es gibt nichts was sich nicht finden lässt. Ob Tutorials zu allen möglichen Themen, wissenschaftliche Diskurse, Weltanschauungen, Kunst, Geschichten, Diskussionen, Ernsthaftigkeiten, Albernheiten und Verrücktheiten – alles was den Mensch ausmacht ist hier zu finden. Und auch das Online-Shopping darf nicht vergessen werden, ist es doch ein blühendes Geschäft, das viele von uns sehr zu schätzen wissen. Ob Lieblingsparfum, exklusiver Sneaker oder Technikspielzeug – im Internet einkaufen ist bequem, schnell und oft auch günstiger als im klassischen Geschäft. Wer möchte heute noch auf das Internet und seine Vorzüge und Möglichkeiten verzichten?
Es begeistert mich bis zu dem heutigen Tage, dass ich mit einem Mausklick oder Fingerwisch Zugang zu all diesen Inhalten und Services habe. Doch wie überall wo wir auf Informationen stoßen ist es auch hier wichtig nicht alles zu glauben und keinesfalls alles ohne eigene Einordnung und Recherche stumpf anzunehmen oder blind zu kaufen. Kritisches Denken und Hinterfragen wurde mir schon früh beigebracht und ist wichtiger als je zuvor – ganz besonders beim Surfen im Internet.
Zensur auf den sozialen Netzwerken
Um so mehr stört es mich, dass nun immer stärker Zensur betrieben wird. In sozialen Netzwerken werden täglich zig Beiträge gelöscht und verborgen. Natürlich müssen Plattformbetreiber darauf achten, dass keine pornografischen, gewaltverherrlichenden oder rechtswidrigen Inhalte gepostet werden. Aber längst wird deutlich mehr gelöscht und gesperrt als nötig wäre und die Macht der großen Konzerne, über das was gepostet werden darf und was nicht, ist gewaltig. Die sozialen Netzwerke sind die mächtigsten Kommunikationsinstrumente unserer Zeit, deshalb sollten wir als Gesellschaft genau hinsehen, wenn dort zensiert wird.
Als Trump gesperrt wurde
Erschreckend war es für mich als Twitter und Facebook ihre Macht zeigten und den einstigen amerikanischen Präsidenten dauerhaft sperrten. So sehr ich selbst Probleme mit Trumps oft rassistischen oder frauenfeindlichen Aussagen habe, war ich trotzdem entsetzt darüber, dass man ein Staatsoberhaupt so einfach stumm stellte. In einer Demokratie und einem liberalen Rechtsstaat darf so etwas nicht geschehen, wie ich finde. Eine solche Zensur von Seiten eines Unternehmens sollten wir als Gesellschaft nicht dulden, auch wenn viele Aussagen von Donald Trump höchst kritisch zu sehen sind. Doch die Zensur wurde einfach so hingenommen. Und von manchen Medien sogar noch bejubelt.
Welche Rolle spielt das NetzDG?
Seit 2017 gibt es in Deutschland das Netzwerkdurchsuchungsgesetz (NetzDG). Ziel des Gesetzes ist es, Hasskriminalität, strafbare Falschnachrichten und andere strafbare Inhalte auf den Plattformen sozialer Netzwerke wirksamer zu bekämpfen. Das klingt erst einmal gut, doch die Kehrseite der Medaille ist, dass die sozialen Netzwerke nun noch mehr zensieren und löschen – damit sie sich auch bloß nicht strafbar machen. Für mich steht fest: Es ist ein Eingriff in die freie Meinungsäußerung und die Medienfreiheit, wenn so vieles geblockt und gelöscht wird. Und das macht mir wirklich Sorgen.
Gesundheitsbezogene Falschinformationen?
Auch derzeit ist die Zensur wieder stark zu spüren. Die großen sozialen Netzwerke zensieren gerade sämtliche Beiträge, die der Covid-19-Politik und den beschlossenen Maßnahmen kritisch gegenüberstehen. Mit dem Verweis auf die „Veröffentlichung von gesundheitsbezogenen Falschinformationen“ wurden tausende Beiträge und hunderte Konten in den letzten Monaten gesperrt. Auch die deutschsprachige Aktion #allesaufdentisch wird beispielsweise immer wieder zensiert und verschiedene Videos von YouTube gesperrt. Hier befragen Schauspieler und Schauspielerinnen in jeweils circa 20 Minuten langen Video-Interviews Wissenschaftler, Mediziner und andere Experten zu der Corona-Krise, die den aktuellen Maßnahmen kritisch gegenüberstehen. Und auch hier bin ich wieder erschrocken, wie weit YouTube geht. Wie kann ein Unternehmen Diskussionen über den Umgang mit Corona löschen und dies als Falschinformation bewerten? Man mag zu dem Thema stehen wie man will, aber die Debatte darf doch nicht verboten und gelöscht werden!
Fazit
Ja, Hass, Mobbing und Aufrufe zur Gewalt im Internet sind ein Problem. Und wenn dies geschieht, sollte man unbedingt Anzeige erstatten und die Täter zur Verantwortung ziehen. Aber eine Zensur, die weit über solche Straftatbestände hinausgeht, ist nicht die Lösung. Im Gegenteil. Sie beschneidet die Meinungsfreiheit, die für unsere Demokratie so wichtig ist.
1 Antwort
[…] dass auch Plattformen wie Facebook oder Twitter sich Kritik hinsichtlich Datenschutz und Zensur gefallen lassen müssen und ich stimme dem voll zu. Das darf die Kritik an TikTok aber nicht […]