Cloud Gaming – das Zocken der Zukunft
Bild: Florian Gagnepain / Unsplash
Die Zockergemeinde hat in den letzten Tagen den Start von Googles neuer Game-Streaming-Plattform mit großen Erwartungen verfolgt. Denn das sogenannte Cloud Gaming gilt als das Zocken der Zukunft. Der Vorteil: die Spieler brauchen keine teuren Spielekonsolen oder aufgerüstete Computer mehr, um grafisch aufwendige Spiele zu zocken. Denn beim Cloud Gaming läuft das Spiel nicht auf dem eigenen Computer oder der eigenen Konsole, sondern auf einem Gerät irgendwo anders auf der Welt. Alle Eingaben, die man auf einer Tastatur oder einem Controller macht, werden vom eigenen Gerät zu den Spiel-Servern übermittelt. Und über den Stream empfängt der Spieler wiederum dann das Bild und den Ton des Games. Der große Haken: damit alles ruckelfrei läuft, ist eine schnelle und stabile Internetverbindung Grundvoraussetzung.
Google Stadia
Google will mit Stadia nun den Schritt in eine neue Zukunft des Zockens wagen. Seit dem 19. November ist das neue Gaming-Angebot Google Stadia verfügbar und viele haben sich darauf gefreut. Allerdings muss jedem klar sein, dass mit einer Internetverbindung unter 16Mbit es nicht wirklich keinen Sinn macht, ein Game starten zu wollen. Doch auch mit schneller Internetverbindung wurden die Gamingfreunde schnell enttäuscht. Stadia hat definitiv das Potenzial zu einer interessanten Plattform zu werden, doch bisher fehlen einfach noch viele Funktionen, die Auswahl an Spielen ist überschaubar und die Preise einfach zu hoch. Im Moment kann Google Stadia nur nach dem Kauf der rund 130 Euro teuren Premiere Edition genutzt werden. Die angekündigte Basis-Variante startet hingegen erst im nächsten Jahr. Bei dieser ist das Streaming in reduzierter Qualität kostenlos, Nutzer müssen dann nur noch die Spiele erwerben.
Weitere Game-Streaming-Plattformen
Neben Stada gibt aber noch andere Game-Streaming-Plattformen, zum Beispiel PlayStation Now, Shadow oder GeForce Now. Leider kann bisher keine der Plattformen so richtig überzeugen. Entweder sie sind zu teuer, das Spieleangebot ist zu klein oder die Lieblingsspiele nicht mit dabei. Dennoch wird deutlich in welche Richtung sich das Gaming entwickelt. Es ist wahrscheinlich nur eine Frage der Zeit bis die Game-Streaming-Plattformen so gut und stark sind, dass die Spielekonsolen aus den Wohn- und Kinderzimmer nach und nach verschwinden.
Die Gaming Community
Wer sind eigentlich diese Gamer? Sind das unsere Kids und Jugendlichen, die mit Headset bewaffnet am liebsten stundenlang vor ihrem PC sitzen? Oder sind es diese verrückten Nerds, die in Mittelalter Kleidung oder in ausgefallenen Cosplay-Kostümen auf der Gamescom anzutreffen sind? Und – sind es eigentlich nur Männer, die gerne zocken oder gibt es auch Frauen, die Spaß an Computerspielen haben? Wer sich die Statistiken anschaut, dem wird schnell klar, dass es keine typische Gaming Community gibt. Denn laut einer aktuellen Umfrage spielen über 40 Prozent der Deutschen Computer- und Videospiele, also fast jeder zweite! Die größte Gamer-Gruppe mit 29 Prozent sind übrigens die über 50-Jährigen und nicht die Teenager. Auf die 10- bis 19-Jährigen entfallen 16 Prozent, 15 Prozent sind 20 bis 29 Jahre alt und 16 Prozent der Gamer sind zwischen 30 und 39 Jahre alt. Die Gruppe der 40- bis 49-Jährigen stellt 15 Prozent der Computerspieler. Und wer glaubt, dass nur Männer gerne zocken, der irrt gewaltig. Denn knapp die Hälfte aller Gamer sind Frauen! Tatsächlich spielen die meisten Deutschen gerne Computer- und Videospiele – die einen häufiger, die anderen eben nur gelegentlich. Dementsprechend viel Geld wird für dieses Hobby ausgegeben. Die Umsätze mit Videospielen in Deutschland lagen im Jahr 2018 bei rund 3,5 Milliarden Euro (ohne Hardware). Der Gaming-Hardware-Umsatz lag bei knapp 860 Millionen Euro. Und der Umsatz mit In-Game-Käufen wächst seit Jahren beständig und liegt inzwischen schon bei 1,9 Milliarden Euro.
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