Was tun gegen Burnout?
Jeder zehnte Arbeitsunfähigkeitstag in Deutschland wird aufgrund einer psychischen Störung verordnet – Tendenz steigend.
Häufig ist die Diagnose Burnout oder Erschöpfungs-Depression.
Doch nicht nur im Freundes- und Bekanntenkreis häufen sich bei vielen Menschen die Fälle, die von einer solchen Erkrankung betroffen sind; auch immer mehr Prominente fallen durch Burnout von heute auf morgen aus. Im August 2001 ließ sich beispielsweise die Sängerin Mariah Carey aufgrund von Stress in eine Klinik einweisen und Skispringer Sven Hannawald beendete 2004 seine Skisprungkarriere und nannte als Grund ein Burnout. Auch US-Rapper Eminem, Sänger Ricky Martin und TV-Koch Tim Mälzer zogen sich aufgrund eines Burnout-Syndroms für eine Weile aus der Öffentlichkeit und dem Berufsleben zurück.
Das aktuellste Beispiel ist Ralf Rangnick, der als Trainer des Bundesligisten Schalke 04 erst vor wenigen Tagen zurücktrat: er sei „aufgrund eines Erschöpfungssyndroms momentan nicht in der Lage, die Kraft und Energie aufzubringen“.
Eine der Ursachen für ein Burnout ist die zunehmende berufliche Belastung vieler Menschen. Deutsche Arbeitsnehmer leisten unglaubliche zwei Milliarden Überstunden pro Jahr. Und auch der in vielen Betrieben herrschende Zeit- und Termindruck setzt vielen Menschen zu.
Doch ausgebrannt ist man nicht von heute auf morgen, das Ganze ist ein schleichender Prozess: die Erschöpfung und der seelische Druck wachsen langsam bis es irgendwann nicht mehr geht. In der Regel zeigen die Betroffenen zunächst ein hohes Engagement für ihren Job bzw. ihre Tätigkeit. Doch dann tritt plötzlich eine chronische Erschöpfung ein, und die Energie schwindet von Tag zu Tag. Ruhelosigkeit macht sich breit und durch die hohen Erwartungen an sich selbst, die man durch die Erschöpfung dann einfach nicht mehr erfüllen kann, sinkt zusätzlich auch noch das Selbstwertgefühl. Depressionen entstehen. Vom Tinnitus über nervöse Tics bis hin zum Schlafentzug – die Begleiterscheinungen eines Burnout-Syndroms können sehr unterschiedlich sein. Doch eines haben alle Burnout-Betroffenen gemeinsam: ein normales Arbeits- und Familienleben ist in der letzten Phase des Burnout-Syndroms kaum noch möglich. Ist es einmal so weit gekommen, ist ärztliche Hilfe in den meisten Fällen unumgänglich.
Aber was können wir tun, um uns vor zu viel Stress und einem möglichen Burnout zu schützen? Eine tägliche, gezielte Entspannung ist beispielsweise eine sehr erfolgreiche Burnout Prävention. Das kann ein 30-minütiger Sparziergang sein oder auch eine Meditationsübung – wichtig ist, dass man sich Zeit und Ruhe gönnt. Auch zweimal die Woche für mindestens eine halbe Stunde Sport zu treiben, ist eine sinnvolle Anti-Stress-Maßnahme. Hinzukommen eine gesunde Ernährung und ausreichend Schlaf.
Inzwischen übernehmen auch einige Krankenkassen wirkungsvolle Burnout-Präventionskurse – hier lohnt es sich auf jeden Fall bei der eigenen Krankenkasse einmal nachzufragen!
Nach Erhebung der WHO ist Burnout seit einiger Zeit die Krankheit mit der höchsten Arbeitsausfallzeit. Erfahrungswerte aus 2010 sprechen schon von bis zu 10 Fehltagen von Arbeitnehmern. Der daraus entstandene Schaden geht in die Milliarden.
Die gesetzlichen Krankenversicherungen haben dies erkannt und über ihren Gesamtverband einen Leitfaden Prävention erstellen lassen. Und wie im Blog richtig berichtet, zahlen immer mehr Kassen zwischen 150 bis 1000 Euro an Ihre Versicherten bei Anwendung lizensierter Kurse.
Es ist wie mit vielen anderen guten Dingen:man muss beginnen und dann dabeibleiben.