Erzähle mir nichts vom Ponyhof!
Das Leben ist kein Ponyhof.
Ein Satz, den ich oft gehört, dem ich aber wenig abgewinnen kann. Natürlich hat das Leben seine Höhen und Tiefen. Und leider musste ich auch schon Tiefen erleben, die so weit hinab reichten, dass es verdammt dunkel um mich herum wurde. Ich weiß also sehr genau, was damit gemeint ist, wenn jemand das Leben mit einem Ponyhof vergleicht und deutlich machen möchte, dass es nicht immer rosig läuft. Und dennoch mag ich das Bild des Ponyhofs nicht. Es ist einfach unpassend und zudem auch überheblich anzunehmen, dass wir alle naive Kinder sind, die erwarten, dass jeder Tag so schön sein wird wie der perfekte Ferientag auf dem Ponyhof. Nicht einmal Kinder erwarten, dass jeder Tag ein wundervoller „Ponyhoftag“ wird. Wem soll der Ausspruch „Das Leben ist kein Ponyhof“ also nützen?
Sollten wir uns gegenseitig nicht mehr Verständnis entgegenbringen und auch mehr Mut machen, wenn das Leben sich mal wieder von seiner hässlichen Seite zeigt? Abgedroschene Sprüche helfen doch wirklich keinem!
❓❓ Woher kommt das Sprichwort „Das Leben ist kein Ponyhof“?
Es gibt eine CD der Punkband „Die Schröders“ , die 2001 veröffentlicht wurde und diesen Titel trägt. Angeblich soll der Bassist der Band, Oliver Schmidt, den Satz einmal bei einer Probe gesagt haben und dann wurde er in der Band zum geflügelten Wort, bis letztendlich auch das Album so genannt wurde. Später tauchte der Spruch dann auch in der beliebten Fernsehserie „Stromberg“ (2004-2012) mit Christoph Maria Herbst auf, was sicherlich zur Verbreitung dieser Redewendung geführt hat.
Wieviel Ponyhof steckt in Deinem Leben?
Schicksalsschläge und dunkle Zeiten gehören zum Leben genauso dazu wie Glücksmomente und unvergessliche Tage. Und zwischen beiden Extremen liegen zahlreiche Wochen, Tage und Stunden, die wir Alltag nennen, und die kein so riesiges, emotionales Feuerwerk auslösen. Aber brauchen wir denn mehr Ponyhof-Tage in unserem Leben? Machen wir etwas falsch, dass unser Leben nicht jeden Tag ein Ponyhof ist?
Ich denke, dass die Betrachtungsweise eine große Rolle spielt. Glück und Zufriedenheit ist meiner Ansicht nach nichts, das unverhofft über einen kommt. Wer Träume hat und diesen nachgeht, wer dankbar für die kleinen Glücksmomente ist und diese auch bewusst wahrnimmt, wer positiv und optimistisch nach vorne schaut und sich mit positiven, guten Menschen umgibt, wird ein glückliches Leben führen – trotz Schicksalsschläge und Herausforderungen, die das Leben für jeden von uns bereit hält. Ich möchte kein Leben haben, dass sich wie ein Ponyhoftraum eines kleinen Mädchens anfühlt. Aber ich möchte ein Leben, das mich glücklich macht, mit wunderbaren Menschen an meiner Seite; ein Leben in dem ich mich entfalten und weiterentwickeln kann und auf das ich, wenn es irgendwann dem Ende zugeht, mit einem Lächeln und ohne Reue zurücksehen kann.
Glück hat nichts mit einem großen Vermögen oder Anerkennung von Außen zu tun. Glück ist für mich, wenn ich morgens gerne aufstehe und mich auf den Tag freue. Glück ist es, Herzensmenschen um mich zu haben. Glück ist es, noch immer Ziele und Wünsche zu haben, die ich verfolgen darf.
Ja, auch mein Alltag ist manchmal stressig. Ja, auch ich habe mal schlechte Laune. Und ja, auch ich musste schon durch harte Zeiten durch, in denen es mir schwer fiel das Positive im Leben zu sehen. Nichtsdestotrotz bin ich überzeugt davon, dass wir mit Dankbarkeit, einer positivem Einstellung zum Leben und guten Menschen um uns herum das Glück anziehen können.
Hier ein paar Beispiele:
- Ich habe vor vielen Jahren entschieden, dass ich in keinem Betrieb angestellt sein möchte, sondern lieber selbständig mein Geld verdienen will. Sicherlich erfordert dieser Weg mehr Selbstdisziplin und Risikobereitschaft, aber ich arbeite gerne, führe mein Business mit Leidenschaft und kann mir meine Zeit frei einteilen. Für mich persönlich trägt das enorm zu meinem persönlichen Glück bei.
- Ich habe vor langer Zeit beschlossen, negative Leute aus meinem Leben fern zu halten. Ob es schwierige Verwandte oder belastende Freundschaften sind – ich möchte einfach nur Menschen nah an mich heranlassen, die mir gut tun.
- Wenn Mamasein sich manchmal stressig und überfordernd anfühlt, stelle ich mir einfach vor, wie glücklich ich als alte Oma wäre, zu diesem Moment, den ich gerade erlebe, in der Zeit zurückreisen zu dürfen. Mein kleines Kind umarmen und mit ihm spielen zu dürfen, wieviel würde ich als alte Oma wohl geben, das noch einmal erleben zu können. Alleine dieser Gedanke verändert so viel. Es macht mir klar, wie viel Glück ich habe und macht es gleich leichter für mich, mit der Situation umzugehen.
- Ich bin dankbar für das Leben, das ich führen darf. Und ich bin dankbar für jeden schönen Augenblick. Ich denke jeden Abend darüber nach, was an diesem Tag passiert ist und bin ehrlich dankbar für die Dinge, die ich erlebt habe und auch für die Menschen, die an meiner Seite sind.
- Ich schaue nicht nur auf die großen Glücksmomente. Wie schön ist es, wenn wir als Familie über irgendeinen Quatsch schallend lachen können! Oder ich mit meiner Freundin mit einem Desperados in der Hand (neben Corona das einzige Bier das ich ab und zu mal trinke) in Ruhe quatschen kann, während die Kinder mit ihren Papas unterwegs sind.
Das Gesetz der Anziehung
Ich bin überzeugt davon: Gutes zieht Gutes an. Und Schlechtes zieht Schlechtes an. Deshalb ist es mir wichtig, optimistisch in die Zukunft zu schauen und fest daran zu glauben, dass sich meine Wünsche und Träume erfüllen werden. Und mich eben auch mit positiven Menschen zu umgeben. Gedanken und Worte sind viel mächtiger als die meisten glauben! Wie formulierte Mark Twain einmal so treffend: „Das, was jemand von sich selbst denkt, bestimmt sein Schicksal“. Und auch Henry Ford stimme ich zu, der sagte: “Egal ob du denkst, du kannst es, oder du kannst es nicht, du wirst recht behalten“.
Mein Leben ist kein Ponyhof
Ich brauche kein Ponyhofleben! Ich bin dankbar für das Leben, das ich habe. Ich begegne dem Leben mit Abenteuerlust und Optimismus, lasse mich von wunderbaren Menschen begleiten und verfolge kleine und große Ziele, die ich fast immer auf die ein oder andere Art erreiche. Und das ist einfach wunderbar! Schicksalsschläge und schwere Momente nehme ich an, denn sie gehören dazu. Sie werden durchschritten, auch beklagt und beweint, aber meine Lust am Leben und die Herzensmenschen in meinem Leben haben mich bisher aus jeder Dunkelheit geführt. Ich bin sehr dankbar, dass ich dieses Leben so führen darf. Und bleibe optimistisch, dass noch viele wunderbare Jahre auf mich warten.
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