Fundstück Anna Blume – über Sinn und Unsinn in der Kunst
Liebe Blog-Leser und Leserinnen!
Heute habe ich ein wirklich schönes Internet Fundstück für Euch. Eines meiner Lieblingsgedichte, ganz wunderbar vorgetragen von dem Puppenspieler René Marik.
Die meisten von Euch werden das Gedicht „An Anna Blume“ von Kurt Schwitters bestimmt kennen. Und falls nicht, so wird es höchste Zeit, dass ihr dieses Liebesgedicht nun einmal hört. Hört und nicht lest. Denn die Zeilen von Anna Blume müssen gesprochen und gehört werden, um ihre Schönheit zu entfalten.
Also lauscht nun den Worten und genießt:
Das Gedicht Anna Blume lebt durch seinen Klang und die Schönheit der Worte. Nur der Sinn der Zeilen gibt vielen ein Rätsel auf. Weshalb die grammatikalischen Fehler? Und die vielen Widersprüche, was sollen die bedeuten? Kalte Glut? Blau ist die Farbe deines gelben Haares? Was will uns der Autor Kurt Schwitters damit sagen? Will er überhaupt etwas damit sagen? Und wenn ja, was?
Anna Blume fällt in eine Kunstbewegung hinein, die sich DADA nennt. Hugo Ball beschrieb DADA einst so: „Was wir Dada nennen, ist ein Narrenspiel aus dem Nichts, in das alle höheren Fragen verwickelt sind.“. Dada ist der Bruch mit den Gesetzen der Kunst, eine Art Anti-Kunst. Ein Text muss nicht nach bestimmten Regeln und Lyrik-Formen kreiert werden. Literatur, Malerei, Musik müssen nicht getrennt voneinander bestehen, sondern können kombiniert und miteinander vereint werden. Nicht jedes Kunstwerk muss eindeutig interpretiert werden können und nicht immer liegt der Sinn und die Moral von der Geschicht klar und unverkennbar auf der Hand. Kunst darf einfach nur Kunst sein. Soll schön sein, soll Ideen, Gefühle hervorrufen. Soll den Sinn über das Gefühl und die Ästhetik vermitteln. DADA verstehe ich als Befreiung der Kunst, die in zu engen Grenzen gefangen ist. Das Gedicht Anna Blume ist etwas besonderes. Der Klang der Worte betört, der Unsinn ergibt im Herzen Sinn und das Gefühl quillt zwischen den wunderbaren Zeilen hervor und fesselt den Zuhörer.
Anna Blume ist ein Klassiker. Und ich bin begeistert, dies schöne Gedicht von dem im TV in letzter Zeit häufig aufgetretenen und bei vielen Fernsehzuschauern so beliebten Puppenspieler René Marik so fantastisch präsentiert zu bekommen. Ein talentierter Künstler. Ein tolles Fundstück.
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