Totalausfall: 6 Stunden ohne Facebook, Instagram und WhatsApp
Montag Abend geschah es: plötzlich gab es einen Totalausfall von Facebook, Instagram und WhatsApp. Wer eben noch mit Freunden über den Messenger schrieb oder Facebook-Beiträge las, wurde von jetzt auf gleich abgeschnitten. Steckte etwa eine Cyberattacke dahinter? Oder wurde die Domain von Facebook gestohlen? Schnell machten Gerüchte die Runde und plötzlich wurden deutlich mehr Telefongespräche geführt und SMS verschickt als es üblich ist. Die Telekommunikationsunternehmen freute das natürlich, Facebook-Gründer Marc Zuckerberg war sicherlich weniger begeistert, laut den Berechnungen des Finanzdienstes Bloomberg schrumpfte sein persönliches Vermögen binnen weniger Stunden um mehr als sechs Milliarden Dollar.
Was war passiert?
Den Ausfall der Facebook-Dienste hatte der Konzern laut eigenen Angaben selbst verursacht. Facebook habe eine „fehlerhafte Neukonfiguration“ an den Servern vorgenommen, die für den Datenverkehr zwischen den Rechenzentren verantwortlich sind, erklärte Santosh Janardhan, der Vizepräsident für Infrastruktur. Und ergänzte, dass die Unterbrechung des Datenverkehrs kaskadenartige Auswirkungen auf die Kommunikation zwischen den Rechenzentren gehabt und letztendlich sämtliche Dienste zum Stillstand gebracht hätten.
Knapp sechs Stunden ohne Facebook, Instagram und WhatsApp
Der Spott der Internet-User war groß und es wurden eine Menge lustiger Tweets abgesetzt.
Gelacht habe ich beispielsweise über den Tweet von „Frau Herzallerliebst“: „Ich habe eben eine SMS bekommen. Eine SMS!!!!“.
Auch sehr amüsant war der Tweet von dem Stuttgarter Marketing-Professor André Bühler: „Leute, wenn Twitter auch noch dicht macht, treffen wir uns drüben bei StudiVZ. Läuft am besten auf Atari und C64″.
Und auch Whistleblower Edward Snowden äußerte sich auf Twitter treffend zu dem Vorfall: „Facebook und Instagram gehen auf mysteriöse Weise offline und die Welt wird für einen strahlenden Tag zu einem gesünderen Ort.“
Hier habe ich mir gleich vorgestellt, wie es wohl wäre, wenn das ganze Internet mal für ein paar Stunden am Abend ausfallen würde. Wie sich die Menschen bei dem kleinen Laden an der Straßenecke einen guten Wein kaufen und diesen mit Freunden gemeinsam an einem Tisch trinken und sich unterhalten. Niemand zückt sein Handy. Kein Fernseher läuft. Und alle freuen sich, weil der Gastgeber noch ein altes Radio im Keller gefunden hat und sie nun ein bißchen Musik nebenbei hören und vielleicht auch gemeinsam tanzen können. Und alle lachen und einer sagt: „Verrückt, dass man auch ohne Internet und Spotify Musik hören kann!“. Aber ich schweife ab…
Was lernen wir daraus?
Du hast den Totalausfall von Facebook, Instagram und WhatsApp auch bemerkt und hast Dich in dieser Zeit eines wichtigen Tools beraubt gefühlt? Dann zeigt das, wie intensiv Du diese Dienste inzwischen nutzt und wie abhängig Du von ihnen geworden bist. Und damit bist Du nicht alleine! Wenn man dann noch über die negativen Seite dieser Dienste nachdenkt, vor allem was die Themen Datenschutz, Manipulation und Zensur angeht, sollten wir diesen Moment nutzen und nachdenken, ob es nicht auch Alternativen gibt.
Inzwischen schreibe ich mit den meisten meiner Freunde zum Beispiel nur noch über Signal, ein freier und sicherer Messenger für verschlüsselte Kommunikation und eine gute Alternative zu WhatsApp. Und ich versuche meine Zeit in sozialen Netzwerken zu reduzieren. Dabei hilft mir mein iPhone, das mir regelmäßig meine Bildschirmzeit aufzeigt und mich auch nachvollziehen lässt, welche Dienste auf meinem Handy ich am häufigsten nutze.
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