Was sind Bitcoins? Über die virtuelle Währung BTC
Bei Bitcoins (BTC) handelt es sich um eine virtuelle Währung, die technisch gesehen aus nichts anderes besteht als aus Geldeinheiten in Form verschlüsselter Datenpakete aus Zahlen und Buchstaben. Bitcoins sind seit dem Jahre 2009 im Umlauf. Ihr Wert ist an keine andere Währung gekoppelt, BTC können aber auf verschiedenen Handelsplattformen im Internet mit „echtem“ Geld wie Euro oder Dollar gekauft werden. Die Idee hinter der virtuellen Währung Bitcoin ist ein Zahlungsverkehr, der unabhängig von Banken und Regierungen funktioniert.
Wortherkunft
Der Begriff Bitcoin ist ein Kunstwort und setzt sich aus den englischen Wörtern „Bit“ und „Coin“ zusammen. Zu deutsch: Bit-Münze.
Wofür brauche ich Bitcoins?
Bitcoins sind ein anonymes Zahlungsmittel im Internet. In Deutschland sind diese noch nicht sehr weit verbreitet, Waren oder Dienstleistungen lassen sich mit BTC nur in wenigen Onlineshops und vereinzelten Bars tatsächlich bezahlen. Vielmehr werden Bitcoins im sogenannten Darkweb eingesetzt, einem Teil des Internets, das dem Otto-Normal-Websurfer meist unbekannt ist. Dort sind unter anderem Hacker zu finden, die ihre Dienste anbieten und dort ist es auch möglich illegale Waren zu kaufen. Und genau in diesen Kreisen wird hauptsächlich mit Bitcoins bezahlt.
Eines dieser Darkweb-Stores ist beispielsweise die sogenannte „Silk Road“ (engl.: Seidenstraße). Im Frühjahr 2013 wurden dort knapp 10.000 Artikel angeboten, 70 Prozent davon illegale Drogen, wie LSD, Cannabis, Kokain oder Heroin. Verboten waren allerdings Angebote aus den Bereichen Kinderpornografie, Kriegswaffen, gestohlene Kreditkarten oder Auftrags-Morde. Der Handel über den „Silk Road“-Shop machte in den Höchstzeiten circa neun Prozent aller Bitcoin-Transaktionen aus, es wurden unglaublich viele Millionen Euro an Umsatz gemacht.
Im Herbst 2013 wurde dann plötzlich der US-Amerikaner Ross William Ulbricht festgenommen, der mutmaßliche Betreiber der Plattform. Die „Silk Road“ wurde beschlagnahmt, zudem 26.000 Bitcoins. Der Wert der Bitcoins entsprach zu dieser Zeit circa 3,6 Millionen US-Dollar. Ross William Ulbricht wird Verschwörung zum Drogenhandel, Verschwörung zur Manipulierung von Computern und Verschwörung zur Geldwäsche vorgeworfen. Im Frühjahr diesen Jahres wurde offiziell Anklage gegen ihn erhoben. Kurze Zeit danach eröffnete bereits ein neuer Store im Darkweb: „Silk Road 2.0“.
Wer hat Bitcoins erfunden?
Als Erfinder gilt Satoshi Nakamoto. Hierbei handelt es sich allerdings um ein Pseudonym, wer genau dahinter steckt und ob es sich nur um eine Person oder eine ganze Gruppe handelt, ist nicht bekannt. Er stellte das Konzept der neuen virtuellen Währung im Jahre 2008 vor und veröffentlichte ein Jahr später eine Software zum Bitcoin-Austausch. Inzwischen steht eine kleine Community von Entwicklern dahinter, der Quellcode liegt offen.
Wo werden Bitcoins gehandelt?
Im Internet gibt es eine Reihe an Bitcoin-Börsen. Zu den größten Börsen gehörte bis vor kurzem Mt. Gox mit Sitz in Tokio. Doch die japanische Bitcoin-Börse musste den Handel mit BTC aufgrund einer technischen Panne aussetzen und meldete dieses Frühjahr Insolvenz an; mit einem Verlust von 650.000 Bitcoins (derzeit knapp 300 Millionen Euro). Die wahrscheinlich größte Bitcoin-Börse in Deutschland ist Bitcoin.de. Weitere Tauschbörsen sind Cryptsy, BitStamp, MintPal oder BTC China.
Wie viele Bitcoins gibt es?
Bitcoins beruhen auf Mathematik. Die maximale Anzahl von Bitcoins lässt sich deshalb genau bestimmen und ist auf 21 Millionen begrenzt. Dabei muss man wissen: je größer die umlaufende Menge an BTC ist, desto aufwendiger wird es, neue Einheiten zu „schürfen“ bzw. zu berechnen.
Um Bitcoins zu schürfen, braucht man ein spezielles Programm, einen Bitcoin-Client. Ein normaler PC ist dafür aber nicht ausreichend, zudem würde dieser viel zu viel Strom verbrauchen, um wirklich einen Gewinn zu erzielen. Um Bitcoins zu erzeugen werden sogenannte „Bitcoin Miner“ eingesetzt, das sind speziell für das Erzeugen von Bitcoins gebaute Computer mit einem ASIC, einem speziell zu diesem Zweck entwickelten Prozessor.
Macht es Sinn Bitcoins zu kaufen?
Die wiederholten Preisabstürze der digitalen Währung, die Insolvenz der zuvor größten Bitcoin-Handelsplattform Mt. Gox, sowie die Nutzung von Bitcoins für rechtswidrige Zwecke, wie zum Beispiel als Zahlungsmittel im illegalen Darkweb-Shop „Silk Road“, hat viele Banken und Nutzer verschreckt. Bitcoins sind mit einem großen Risiko verbunden. Ihr könnt Euch bei Bitcoins nicht darauf verlassen, dass diese am nächsten Tag noch so viel Wert sind wie am Vortag. Sie können das Doppelte wert sein oder eben auch nur noch die Hälfte.
Hallo Katharina,
dank Deines tollen Artikels kann ich mir jetzt etwas mehr unter Bitcoins vorstellen. Obwohl ich zugeben muss, dass ich den Sinn einer solchen Währung in einem Stadium, wo sie kaum jemand kennt und wo ich damit meinen Lebensunterhalt nicht bestreiten kann, nicht begreife. Wie können 650.000 Bitcoins gleich 300 Millionen Euro darstellen. Wer legt das fest? Und bei welchem Vermieter kann ich mit Bitcoins meine Miete zahlen. Oder in welchem Supermarkt erhalte ich für Bitcoins Essen und Trinken? Und auch die Menschen im Darkweb leben nicht von digitaler Währung. Also alles in allem ein für mich merkwüdig anmutende Angelegenheit. Da verlasse ich mich lieber auf Altbewährtes.
Vielen Dank für das Lob! Bitcoins sind noch nicht sehr alt, wer weiß, ob sie sich nicht doch noch zu einer Währung entwickeln, die sich im Alltag besser nutzen lässt. Sehr schön an Bitcoins ist, das keine Bank und kein Staat sie steuert. Vor allem nach der Finanzkrise eine interessante Geschichte. Derzeit sind Bitcoins – wie Du beschreibst – eben leider noch keine wirkliche Alternative. Und auch ihr Wert schwankt viel zu stark. Da müssen wir einfach mal abwarten was die Zukunft bringt!